#DIY – Gewächshaus bauen und ein Video vom Garten

Ein Gewächshaus steht bei jedem Gartenfan auf der Wunschliste. Nach unserem Umzug in die Ukraine war es im ersten, kompletten Gartenjahr 2011 das erste Projekt, welches ich umsetzte. Nun sind wir umgezogen und wieder stand der Bau eines Gewächshauses an, mittlerweile ist es mein fünftes Gewächshaus, was ich baue.

Wieder standen uns eine Menge alter Fenster von den Umbauarbeiten zur Verfügung, die natürlich einer Wiederverwendung harrten. Aber es gibt auch einiges an unserem vorherigen Gewächshaus (ukr. Теплиця), was ich jetzt besser machen wollte. So grub ich damals Holzpfosten ein, die wir zwar vorher behandelt hatten, die dann aber jetzt nach 9 Jahren im Erdreich doch ziemlich morsch werden. Dann war es ein wenig zu niedrig und die Dachkonstruktion für den Austausch der Folie nicht optimal. Da wollte ich mir etwas anderes einfallen lassen.

Hier in Sahunivka nutzen viele Familien ein Gewächshaus als Hauptverdienst. Entsprechend groß sind die Treibhäuser, meist aus Holzstämmen und Folie gebaut und beheizt! Mit Gurken und Tomaten bepflanzt, die dann schon recht zeitig reif sind und auf dem Markt verkauft werden, kann man ganz gutes Geld verdienen. Eines dieser Selbstkonstrukte hat es mir angetan und wir haben kurzerhand mal angehalten und uns mit den Besitzern unterhalten. Eine exzellent gefertigte Stahlkonstruktion, 40m lang und 8m ist dieses Treibhaus breit und darin ist jede Menge Platz! Dazu zwei große Heizkessel in der Mitte, der Rauchabzug wird nach vorn und hinten durch das ganze Gewächshaus geführt und man kann also recht früh bepflanzen. Laut Aussagen der Betreiber konnten sie sich nach zwei Jahren einen Mercedestransporter leisten!

So ein Zelt war für uns natürlich einige Nummern zu groß, was mich aber am meisten interessierte, war die Befestigung der Folie. Und da gibt es in der Ukraine ein geniales System, nennt sich Зиг-Заг (Zick-Zack) und ist ein spezielles Profil aus Metall, in welches man die Folie ganz einfach und schonend einklemmen kann. Auf dem Bild ist zu sehen, warum es so heißt. Der Meter kostet um die 24 UAH, also rund 80 Cent, das ist doch perfekt!

Um das Faulen von Holz im Boden zu vermeiden, habe ich mit Steinen und alten Betonpfosten eine Art Fundament gelegt, erst darauf kam ein Holzbalken als Grundlage. In den Boden schlug ich einen Meter lange Moniereisen ein und verankerte so die Holzbalken. Darauf kamen jetzt die alten Fenster und das Dachkonstrukt besteht aus kräftigen Wasserrohren. Das verlegen der Folie und spannen derselben dauerte dank den Befestigungsprofilen keine Stunde. Wir hoffen, dass die Folie wenigstes 3 Jahre hält, ein Austausch ist aber so kein Problem. Nachfolgend eine kleine Slideshow vom Bauablauf:

Kosten

Fenster und Holz hatte ich da, gekauft wurde das Wasserrohr, Folie und die Befestigung und ich lag mit den Ausgaben unter 50 Euro. Wenn man das Holz noch mitrechnet, wären wir ungefähr bei 80 Euro, fertige Gewächshäuser in der Größe kosten um die 400 Euro – was will man mehr?

In Deutschland hatten wir uns mal Rankhilfen für Tomaten gekauft. Das waren dünne, spiralförmig gewundene Metallrohre und kosteten pro Stück etwas über 2 Euro. Wir fanden die sehr praktisch und eine große Arbeitserleichterung. Besser als Holzstäbe, an die man die Tomaten bindet oder das Befestigen an dünnen Seilen. Für 240 UAH, also nicht einmal 10 Euro besorgte ich mir 30 Rundstäbe (⊘ 6,5mm) a 2m und fertigte die selbst an. Die sind so gut geworden, da werde ich mir noch mehr machen für Bohnen und Lyudmylas Kletterpflanzen.

Gartenrundgang und Blick zu den Tieren

Diese Woche habe ich ein Video vom aktuellen Stand im Garten gemacht, den möchte ich Euch nicht vorenthalten. Ja, wir waren nicht faul und es sieht bisher ganz gut aus, nachdem es diese Woche endlich geregnet hat. Viel Spaß beim anschauen.


 

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